Am Samstag, den 29. Juni 2024 begann die lange geplante Alpenüberquerung mit dem Fahrrad bereits um 5:30 Uhr am Regiotram Haltepunkt Vellmar-Osterberg/HEZ. Dort trafen wir mit unseren Rädern zusammen und fuhren von dort 7 km mit dem Rad zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, wo um 6:15 Uhr unser ICE in Richtung Mannheim starten sollte.
„Wer mit der Bahn reist, der kann fast immer was erleben..“ So strandeten wir mit unserem Gepäck und Fahrrädern am Bahnhof von Mannheim, nachdem der Umstieg aufgrund von Verspätung nicht geklappt hatte und unser Anschlusszug mit Reservierung für unsere Räder bereits ohne uns abgefahren war. Nach zwei Stunden ungeplanten Zwischenstopp nahm uns dann ein ICE mit Richtung Basel. Leider konnte auch dieser uns nicht bis an Ziel bringen, da er zu viel Verspätung für eine Einfahrt in die Schweiz hatte. So mussten wir in Basel badischer Bahnhof nochmal den Zug wechseln und erreichten mit etwas mehr als 2,5 Stunden Verspätung den Bahnhof in Basel. Dort konnten wir dann unser Gepäck abgeben und direkt vom Bahnhof auf unsere 1. Etappe über 63 km von Basel nach Aarau starten.
Die erste Etappe verlief bei knapp 30 Grad nahezu reibungslos. Es gab einige Umleitung aufgrund von Überschwemmungen nach Regen der vergangenen Tage, aber ansonsten ging es zügig zunächst durch Basel und dann am Rhein entlang über Liestal bis Sissach.
Nach einer Pause ging stand dann mit ca. 800 hm bei Schafmatt nochmal eine Herausforderung an, bevor es von der höchsten Erhebung im Kanton Solothurn abwärts in Richtung Aarau ging. Wir erreichten unser Hotel gegen 18:30 Uhr.
Am 30. Juni stand die 2. Etappe von Aarau nach Luzern auf dem Programm. Dabei ging es über 60 km mit leichten Schauern die Aare und den Sempachersee entlang bis nach Luzern. Wir erreichten unser Hotel drei Könige nach kurzen Stopp in Sempach gegen 12:30 Uhr.
Am Nachmittag begaben wir uns nach einem kleinen Spaziergang in Luzern auf die goldene Rundfahrt. Dabei ging es zunächst mit dem Schiff von Luzern über den Vierwaldstätter See nach Alpnachstad. Von dort fuhren wir mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (48%) auf den Pilatus. Leider lag die Spitze des Berges in den Wolken, sodass kein Ausblick auf den See möglich war. Im Anschluss fuhren wir mit der Seilbahn über Fragmüntegg bis nach Krems und von dort mit dem Bus zurück nach Luzern.
Am Montag, den 1. Juli regnete es am Vormittag teilweise stark, sodass wir zunächst in Luzern blieben und am Vormittag erstmal mit dem Fahrrad einen Hirschpark, die Stadtmauer, den Gletschergarten und das Verkehrshaus ansteuerten. Im Verkehrshaus besuchten wir die Swiss Chocolate Adventure, eine Präsentation über die Herstellung und Geschichte der Schweizer Schokolade.
Vom Verkehrshaus aus starteten wir dann zur 3. Etappe von Luzern über Beckenried bis nach Amsteg. Ab Beckenried nahmen wir das Schiff bis Flüelen am Ende des Vierwaldstättersees. Zwischenstation machten wir in Brunnen, wo die original Schweizer Messer gefertigt werden. Ab Flüelen ging es entlang der Reuß dann nochmal bergauf über das Tell-Denkmal in Altdorf bis Amsteg. Nach insgesamt 56 km erreichten wir unser Hotel zur Post.
Am Dienstag, den 2. Juli stand die 4. Etappe unserer Radtour auf dem Programm. Von Amsteg ging es fortan bergauf über Wassen nach Göschenen, wo sowohl die Eisenbahn, als auch die Autobahn in den Gotthardtunneln verschwinden. Von Göschenen an ging es durch die Schöllenschlucht und an der Teufelsbrücke vorbei nun extrem bergauf bis Andermatt, wo wir eine Mittagspause einlegten, bevor wir weiter über Hospental und den Gotthardpass fuhren.
Nach 37 km und 1.600 Höhenmetern erreichten wir gegen 14:30 Uhr den Gotthardpass auf 2.106 Metern Höhe und gleichzeitig das Tessin. Am Nachmittag besuchten wir noch das Museum über den Gotthard im Besucherzentrum.
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Berg, war es zunächst noch sehr neblig. Doch der Nebel verzog sich bevor wir am Mittwoch, den 3. Juli zur 5. Etappe vom Gotthardpass nach Bellinzona starteten.
Zunächst ging die alte Passstraße „Tremola“ mit 24 Kehren hinab bis Airolo. Hier kommen die Züge und die Autobahn wieder aus dem Berg. Nun ging es weiter durch das Tal entlang des Ticino bis nach Bellinzona, der Hauptstadt vom Kanton Tessin. In Bellinzona gönnten wir uns nach 81 km zunächst ein Eis bevor wir unser Hotel nutzen um den Regen am Nachmittag mit dem Wellnessbereich vom Hotel zu überbrücken.
Am Abend besuchten wir mit Castel Grande dann noch eine der drei Burgen die zur Festung von Bellinzona gehören und als Weltkulturerbe mehr als sehenswert sind.
Am Donnerstag, den 4. Juli stand auch schon die 6. und letzte Etappe unserer Fahrradtour von Nord nach Süd der Schweiz über die Alpen auf dem Programm. Von Bellinzona ging es nochmal über 51 km bis nach Lugano. Und damit es nicht zu langweilig wurde, stand mit Passo Monte Cerni nochmal eine kleine Herausforderung mit 400 Meter Anstieg auf dem Programm. Wir erreichten Lugano gegen 13 Uhr.
Nach einem erfrischenden Bad im Luganer See fuhren wir zunächst mit dem Fahrrad zum Hotel und von dort dann nochmal mit der Bahn in die Innenstadt von Lugano, bevor den Abend am Hotel in Paradiso verbrachten.
Am Freitag, den 5. Juli fuhren wir nach dem Frühstück auf der Terrasse vom Hotel am Luganer See mit der Bahn nach Locarno. Vom Bahnhof in Locarno fuhren wir dann nochmal mit unseren Fahrrädern nach Ascona am Lago Maggiore. Nach einem Eis fuhren wir zu unserem Hotel in Locarno. Im Anschluss besuchten wir den Walk of Fame, bevor wir mit dem Zug zum Canyoning fuhren.
Am Samstag, den 6 Juli mussten wir schon früh starten um mit Gepäck und Fahrrädern von Locarno nach Interlaken zu kommen. Es ging zunächst mit dem Zug von Locarno bis Bellinzona, von dort über die Gotthard – Bergstrecke bis Arth-Goldau, weiter über Luzern bis Interlaken. In Interlaken haben wir dann Fahrräder und Gepäck abgegeben und sind zu einer Bergtour zur höchsten Bahnstation Europas aufgebrochen. Mit der Bahn ging es hierzu bis Grindelwald und von dort mit dem neuen Eiger-Express entlang der Eiger Nordwand bis zur Station Eigergletscher. Von dort fuhren wir mit der Jungfraubahn bis zum Jungfraujoch auf 3.571 m.
Der Besuch hat sich trotz teilweise schlechtem Wetter gelohnt und wir haben sogar Scratch gefunden. Nach der Rückfahrt entlang die Weltcupabfahrt von Wengen über Lauterbrunnen fuhren wir mit dem Bus zu unserem Hotel Walida in Böningen am Brienzersee, wo es noch ein Fondue gab.
Am Sonntag, den 7. Juli stand die Rückreise mit Fahrrädern im ICE von Interlaken bis nach Kassel-Wilhelmshöhe auf dem Plan. Bevor wir aber um 15 Uhr den Zug nahmen, nutzten wir die Zeit und schauten uns am Vormittag noch Interlaken an. Um 11 Uhr fuhren wir mit dem Dampfschiff über den Brienzersee bis zu dem Grimmler-Wasserfällen.
Von dort ging es mit dem Boot weiter nach Brienz und von dort mit dem Zug nach Interlaken. Nachdem wir unser Räder abgeholt hatten, ging es zum Bahnhof und von dort mit dem ICE bis Kassel zurück. In Wilhelmshöhe hatten wir nur 32 Minuten Verspätung.
Die Fahrradroute 3 von Basel nach Lugano führte uns in 6 Etappen über 370 km und 3.800 Höhenmeter durch die großen Schweizer Landschaftsräume Jura, Mittelland, Zentralschweiz und über die Alpen (Gotthardpass) in die Südschweiz. Auf der Reise haben wir viel erlebt und hatten viel Spaß.