Zum ersten Mal besuchte unsere Jugendfeuerwehr die Partnerstadt von Vellmar in Ungarn. Am Montag, den 7. Juli 2025 war es dann soweit. Gegen 18 Uhr erreichten wir in Ráckeve unser Gruppenhaus für die kommende Woche. Als wir dort ankamen wurden wir bereits erwartet und vom Bürgermeister aus Szigetszentmárton (Sankt Martin) Péter Bobély, der Vizebürgermeisterin und Vorsitzende der Ungarndeutschen Erika Rierpl, dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins von Sankt Martin Támas Schneider, sowie weiteren Vertretern aus unserer Partnerstadt begrüßt.





Die Region auf der Donauhalbinsel unterhalb von Budapest hatte an unserem Anreisetag ein heftiges Unwetter getroffen, viele Bäume entwurzelt, Äste und Leitung abgebrochen und für einen Ausfall von der Strom- und Wasserversorgung geführt. Dennoch konnten wir am Abend auf der Terrasse von unserem Ferienhaus lecker zu Abend essen. Im Anschluss führten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort und an der Donau entlang zurück zum Haus durch. Dann war es auch schon dunkel.
Am Dienstag, den, 8. Juli besuchten wir am Vormittag zunächst die Feuerwehr von Szigetszentmárton. Die Feuerwehr im mit 2613 Einwohnern kleinen Ort besitzt nur ein Fahrzeug und dies wurde im Jahr 2021 von der Stadt Vellmar per Schenkung überlassen. Es handelt sich um unser altes Tanklöschfahrzeug, welches nach gut 25 Jahren Einsatzdienst in Vellmar, nun weiterhin in unserer Partnerstadt für Sicherheit der Bürger sorgt.





Das Feuerwehrhaus wurde uns vom Feuerwehrchef Támas Schneider und von Feuerwehrmann Gábor Virág gezeigt, der uns auf deutsch übersetzte. Im Feuerwehrhaus wurden nach der Fahrzeugübergabe in 2021 umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Die Halle wurde erhöht und die Räume gestrichen, Kabel neu verlegt. Nun sollen Umkleiden, ein Büro, Lager und WC neben der Fahrzeughalle entstehen.
Von Támas Schneider erhielt jeder Teilnehmer eine Basecap mit Wappen der ungarischen Feuerwehr. Unsere Jugendwartin Carmen Stern-Fritz überreichte den Feuerwehrleuten von Sankt Martin ein Gastgeschenk. Im Anschluss besuchten wir noch die Berufsfeuerwehr von Miklos. Leider waren die meisten Fahrzeuge wegen des Unwetters am Vortag im Einsatz.





Zum Mittagessen ging es zurück nach Ráckeve zum Restaurant von Bela Petre, der unsere Verpflegung für die Zeit übernommen hatte. In Restaurant gab es jeden Tag zunächst eine Suppe, dann ein Hauptgericht und im Anschluss noch Obst.



Am Nachmittag trafen wir uns dann am Kulturhaus in Szigetszentmárton um unsere Parnterstadt bei einem Rundgang durch den Ort kennenzulernen. Wir wurden hierbei von Erika Rierpl und weiteren Vertretern aus Sankt Martin begleitet. Zunächst konnten wir die erst 2024 neu eingeweihte reformierte Kirche von Sankt Martin besichtigen.





Im Anschluss ging es ins Rathaus, wo uns der Bürgermeister offiziell empfing und mit Getränken und Gebäck bewirtete, während Erika uns mehr über den Ort und die Deutschen in Ungarn erzählte.



Vom Rathaus ging es weiter zur Schule von Sankt Martin. Hier werden Kinder bis zur 8. Klasse unterrichtet. Die Kinder erhalten Unterricht in Tanz und lernen auch Deutsch.



Auf dem weiteren Spaziergang kamen wir an einem Eisenbahnwagen vorbei, der ein Museum zur Erinnerung an die Deportation von Ungarn durch Deutsche und Sowjetunion werden soll. Von dort ging es zur katholischen Kirche. Hier erklärte uns Erika zunächst die Bedeutung der Statuen in der Kirche, im Anschluss durfte die Orgel ausprobiert werden.



Der sehr interessante Rundgang durch Szigetszentmárton endete dann im Kulturhaus, wo wir noch ein Spiel absolvierten. In Gruppen galt es alte Küchenutensilien zu ertasten. Am Ende bekamen alle Besucher aus Vellmar noch ein Geschenk mit Erinnerungen an Sankt Martin und unsere Jugendwarte überreichtem dem Bürgermeister Péter Bobély und Erika Rierpl für ihren hervorragenden Vortrag, sowie den Helfern an diesem Tag noch Gastgeschenke der Jugendfeuerwehr.


Am Mittwoch, den 9. Juli fuhren wir nach Budapest. Nachdem wir an der Markthalle angekommen waren liefen wir an der Donau entlang zur Kettenbrücke und über die Brücke von Pest nach Buda. Auf der Seite von Buda besuchten wir zunächst die Burganlagen und die Fischerbastei. Von dort ging es nun wieder bergab und über die Kettenbrücke zurück nach Pest. Hier steuerten wir noch die Fußgängerzone und die Markthalle an.








Im Anschluss fuhren wir zurück nach Ráckeve und zum Essen bei Bela. Am Abend trafen wir uns dann im Castrum in Sankt Martin zum Bowling. Neben dem Bürgermeister und Chef der Feuerwehr, sowie den weiteren Freunden aus Szigetszentmárton nahmen auch Kinder aus Sankt Martin teil, so dass erste Kontakte der Kinder der zwei Parnterstädte geknüpft wurden.







Am Donnerstag, den 10. Juli stand dann ein Tagesausflug zum Plattensee auf dem Programm. Hierzu ging es zunächst zur Donaufähre und dann ca. 80 km bis Siofok am Balaton. Leider war es noch immer sehr stürmisch und die Badestellen nicht in Betrieb, der Ort war trotzdem einen Besuch wert.






Weiter ging es dann erneut mit einer Fähre zur Halbinsel Tihany. Dort führen wir zum gleichnamigen Ort und nach einem Stop dort noch weiter bis Baltonfüred. Im Anschluss ging es wieder nach Hause.






Nach dem Abendessen im Garten vom Restaurant bei Bela spielten wir im Garten unseres Hauses noch ein paar Spiele.


Am Freitag, den 11. Juli trafen wir uns am Vormittag zunächst mit Márton Reich am Markt von Ráckeve. Hier konnten wir eine Wassermühle besichtigen und der Müller zeigte uns, wie man Mehl herstellt. Im Anschluss fuhren wir mit dem Boot Balaban, einer sogenannten Ulmer Schachtel auf der Donau und erhielten einige Informationen zur kleinen Donau.






Nach einem Mittagessen im Garten von Bela fuhren wir dann erneut nach Szigetszentmárton zum Kanufahren. In vier Booten aufgeteilt fuhren wir die kleine Donau zunächst flussabwärts und bogen an einer Insel dann in ein Biotop ab. Nach einer Pause mit Bad in der Donau, sowie Stärkung mit Eis und Getränken ging es dann zurück zum Bootshaus. Hier gab es dann nochmal Langos und Palatschinken zu essen und jeder Teilnehmer erhielt eine Medaille für die Bootfahrt.






Am Samstag, den 12. Juli trafen wir uns am Vormittag in Szigetszentmárton zum Drachenbootfahren. Von Gábor Virág an der Trommel angeleitet konnten wir erstmals Drachenboot fahren. Es hat allen Teilnehmern viel Spaß gemacht.



Am Nachmittag fuhren wir dann mit Támas Schneider zu seinem privaten Angelteich. Dort fand der offizielle Abschlussabend statt. Es gab Bogen schießen, Badminton, Angeln, eine Übung mit unserem ehemaligen Tanklöschfahrzeug und natürlich lecker Essen und trinken. Die Frau von Támas Schneider hatte hierzu extra im Kessel gekocht.



Nun stand unsere Vorführung einer Löschübung auf dem Programm. Für den frisch gekürten Sieger vom Baunatal Pokal kein Problem. Allerdings wollten wir die Kinder aus Sankt Martin mit einbinden und so gab es erstmals eine gemeinsame Löschübung von Kindern aus Vellmar und Sankt Martin. Die Kinder durften die Jugendfeuerwehrkleidung dann auch behalten und wir hoffen, dass mit der Ausrüstung vielleicht ein schon bald Kinder den Weg zur Feuerwehr von Sankt Martin finden und es auch dort eine Jugendfeuerwehr gibt. Sehr gerne würden wir die Kinder dann nach Vellmar einladen.







Im Anschluss hatten Erika und Monika Rierpl und Miklós Loór noch einen kleinen Tanzworkshop für uns vorbereitet, bei dem uns Erika und Miklós die Tänze zeigten und Monika die Musik abspielte.



Am Sonntag, den 13. Juli stand dann bereits die Heimreise auf dem Programm und die tolle Zeit in Ungarn war viel zu schnell vorbei. Für alle Teilnehmer bleiben einmalig tolle Erinnerungen und eine wahnsinnig herzliche Gastfreundschaft unserer Freunde in Ungarn. Vielen Dank für ein sagenhaftes Programm, eine außergewöhnliche Gastfreundschaft und viele schöne Augenblicke mit Euch.

Wir hoffen Euch bald wieder zu sehen und würden uns sehr freuen, wenn eine Kinder- und Jugendgruppe aus Szigetszentmárton vielleicht im nächsten Jahr Vellmar besucht. Wir würden Euch dann gerne auch ein spannendes Programm bieten und uns für die starke Gastfreundschaft bedanken. Natürlich würde es uns auch freuen, wenn es bald eine Jugendfeuerwehr in Sankt Martin gibt. Gerne unterstützen wir euch auch dabei.
