Am Freitag den 14.07 haben wir uns um 12 Uhr in der Feuerwehr getroffen. Wir haben den MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) der Feuerwehr mit den vorher eingekauften Lebensmitteln für das Wochenende und Getränken und unseren Sachen (Schlafsack und Klamotten) bepackt. Um ca. 12:15 Uhr sind wir mit dem MTF und zwei Privatwagen Richtung Holland losgefahren. Um ca. 18:30 Uhr sind wir in Workum (Niederland) angekommen. Wir schauten erst einmal im Hafen wo unser Schiff „L`Arche de Noë“ lag. Um ca. 19:30 Uhr durften wir nach einer freundlichen Begrüßung des Skippers an Bord. Wir luden unsere Sachen vom MTF auf das Segelschiff um. An Bord teilten wir uns in den Kabinen ein und richteten unsere Kojen her. Der Skipper Michiel Goeman und seine Matt Maike begrüßten uns jetzt noch mal ganz offiziell mit ein paar Ratschlägen und Verhaltensregen über das Schiff. Wir besprachen auch gleich wo wir am nächsten Tag hin segeln wollten. Anschließend gingen wir alle noch einmal in das Hafenstädtchen Workum. Einige kauften sich ein Eis die anderen kauften sich eine Kleinigkeit noch zu Essen. Wir erkundeten wo ein Bäcker und ein Supermarkt sind. Um 23 Uhr waren alle Jugendlichen wieder an Bord. Manche spielten noch Karten, einige gingen gleich schlafen.
Am Samstag ging es schon früh los. Wir wurden um ca. 8 Uhr geweckt, anschließend frühstückten wir nachdem zwei Kameraden Brötchen und Brot eingekauft hatten. Nach dem Frühstück mussten wir alles aufräumen und verstauen damit wenn wir segeln nichts runter fällt oder kaputt geht. Dann gingen wir alle an Deck. Der Matt zeichnete uns ein Schiff mit Kreide auf das Deck und erklärte uns wie die einzelnen Segel hießen (z.B. Groß- Fock- und Klüversegel) und wie sie zu bedienen sind. Sie erklärte auch auf was man achten muss damit niemanden etwas passierte. Dann ging es endlich los, wir legten vom Hafen ab und führen erst einmal mit Motorkraft durch einen Kanal in das Ijsselmeer. Am Ijsselmeer zogen wir sofort das Großsegel hoch. Als wir dann die grobe Richtung östliche Schleuse zum Wattenmeer eingeschlagen hatten zogen wir noch die Fock und die Klüver hoch. Hier lernten wir auch noch gleich ein paar Knoten und wie das Tauwerk und die Leinen richtig zusammengelegt werden. Als wir dann ungefähr 2 bis 3 Stunden auf dem Ijsselmeer segelten kamen wir zu der Schleuse die zum Wattenmeer (Nordsee) führte. Wir fuhren mit Motorkraft in die Schleuse. Erst dauerte es eine Weile bis das Tor vom Ijsselmeer zuging und dann stieg das Wasser ca. 1 Meter an. Dann ging das Tor zur Nordsee auf und wir führen ein Stück weiter zu einer Autobahnbrücke die dann für die Autofahrer gesperrt wurde und sich längs zur Wasserstrasse drehte so das wir mit dem Segelschiff durch fahren konnten. Auf dem Wattenmeer segelten wir weiter Richtung ostfriesischen Inseln. Hier prüfte der Skipper Windrichtung und Stärke und entschied dass wir nach Texel segelten. Auf der Hinfahrt gab es wenig zu tun da wir „Am-Wind-Kurs“ (Wind schräg von vorne) segelten. So konnten wir uns an Deck sonnen, plaudern oder wir machten uns was zu Essen (belegte Brote). Um ca. 16:30 Uhr kamen wir am Hafen von Texel „Oudeschild“ an, dort suchten wir einen Liegeplatz wo wir anlegten und unser Schiff mit langen Tauen festgebunden haben. Da es hier ja die „Gezeiten“ (Ebbe und Flut) gab mussten wir entweder einwenig hoch klettern um an Land zu kommen oder wir konnten bei Flut direkt auf den Kai gehen. Um 17 Uhr haben dann Harald und Daniel gekocht. Die anderen sind entweder in das Hafenstädtchen zum Einkaufen gegangen oder zum Duschen. Um ca. 18:15 Uhr gab es Abendessen, Rahmgeschnetzeltes mit Nudeln und Blattsalat. Nach dem Abendessen konnte jeder machen was er wollte. So sind einige an das Meer gegangen und haben Muscheln gesammelt oder haben den Wellen zugeschaut. Andere sind einfach nur ein wenig Spazieren gegangen und sind in eine Hafengaststätte auf ein kühles Bier (die Jugendlichen auf eine Limonade) eingekehrt. Spät abends waren alle wieder an Bord, hier wurde dann noch ein wenig Karten gespielt.
Am nächsten Morgen (Sonntag den 16.07.) ging es dann wieder zurück nach Workum. Wir mussten um 9 Uhr, wegen der Gezeiten, fertig zum Segeln sein. So Frühstückten wir schon um 8 Uhr. Pünktlich um 9 Uhr legten wir am Hafen ab. Auf dem Rückweg gab es mehr zu tun, denn der Wind kam fast von hinten. Das ist bei dem Segelschiffstyp sehr ungünstig. So mussten wir sehr oft „Wenden“ das wir „Am-Wind-Kurs“ fahren konnten, denn nur so bekommt das Segelschiff richtig fahrt. Das bedeutete dass die Segel von der einen Seite auf die andere Seite kamen und von uns wieder stramm gezogen werden mussten. Aber zwischen durch blieb trotzdem viel Zeit sich noch zu sonnen oder einfach ein wenig in den Tag zu träumen. So vertrieb jeder wie er wollte den Tag auf Deck wie er wollte. Bis wieder das Kommando kam „Wenden“ so gab es mal kurz etwas zu tun. Gegen Mittag machte sich jeder wie er Lust und Hunger hatte ein belegtes Brot. Als wir kurz vor unserem Heimathafen ankamen packte jeder seine Sachen und räumte seine Koje auf. Um 16:30 Uhr räumten wir gemeinsam noch den Rest auf, so dass wir nur noch unsere Sachen vom Schiff im Hafen luden. Wir packten wieder alles in den MTF. Es war soweit, die Heimreise stand leider vor der Tür. Wir verabschiedeten uns alle mit einem „weinenden Auge“ noch einmal persönlich von dem Skipper und seiner Matt. Dann ging es wieder nach Hause, um ca. 22:30 Uhr waren wir in Vellmar angekommen. Trotz der Strapazen der langen Fahrerei (An- und Abreise), war es ein wunderschönes Wochenende bei so einem schönen Wetter (Nur Sonne 18 – 27°). Auch diese Fahrt wird allen in sehr guter Erinnerung bleiben. Manche haben ja sogar ein Andenken mit nach Hause gebracht in Form eines Sonnenbrandes. Bei dem tollen Lohn macht es auch Spaß etwas mehr in der Feuerwehr zu tun.
Wie es zu dem Segelwochenende kam:
Bei der Vorbereitung der kommenden Segelfreizeit für die Jugendfeuerwehr im August 2006 schrieb unser JFW (Jugendfeuerwehrwart) Pierre Besson mehrere Segelunternehmen an, auf der Suche nach einem günstigen Segelschiff. Unter den Anfragen ging auch eine Anfrage an die „Frisian Sailing Company“ in den Niederlande. Diese schrieb im April 2006 ein Gewinnspiel aus, bei dem ein Segelwochenende für 16 Personen im Wert von 1700 Euro zu gewinnen war. Daran nahmen wir teil und nach ungefähr zwei Monaten bekam unser JFW eine E-Mail das er das Segelwochenende gewonnen hat.
Da nur 16 Personen mitfahren konnten entschied der JFW das jeweils acht Personen aus der Einsatzabteilung und der Jugendfeuerwehr mitfahren sollten. Die Plätze der Einsatzabteilung wurden von der Wettkampfgruppe der Feuerwehrleistungsübung belegt und Jugendfeuerwehrplätze von Jugendlichen die zusätzlich zu Jugendfeuerwehr noch an einer Arbeitsgruppe (z.B. Pressearbeit, Internet oder Bastelgruppe) mitarbeiten und sehr fleißig waren.
(Dieser Bericht ist in Kooperation mit der Jugendfeuerwehrkameradin Jessica Hamenstädt 12 Jahre und dem Jugendgruppenleiter Harald Breitenbach entstanden.)